Nr. 2: Bridgestone V02/V01 Slick

    Testperson: Sabine Kastner

    Sabine Kastner (47) aus Hepberg nahm auf Ihrer 750er Gixxer-Suzuki am Sachsenring bei einem Triple-M-Renntraining teil. Sabine fährt begeistert Motorrad seit dem 18. Lebensjahr und auf der Straße derzeit eine 2016er KTM Duke 690 R. Renntrainings bestreitet sie seit 10 Jahren, etwas drei bis viermal pro Jahr, weil »...man dabei ohne Gegenverkehr, Ampeln oder Radar am besten loslassen kann.« Vorherige Bikes waren Kawasaki Z 1000, Suzuki GSX-R 750 K7, Honda VFR 800 X Crossrunner.
    Technische Daten: Gewicht 57 kg, mit Ledermontur 10 kg plus.
    Beruf: Kauffrau.
    Fahrkönnen-Selbsteinschätzung auf einer Skala von 1 bis 10: Fünf.

     


    Das Testbike: Suzuki GSX-R 750

    Suzuki GSX-R 750 K6, Bj. 2007, km-Stand 33.000, weitgehend serienmäßig. Umbauten für Trackday-Einsätze: verstellbare Handhebel, gelochte Fußrasten-Halteplatten, GfK-Rennverkleidung, Felgen, Gabel und Federbein serienmäßig, Auspuff original. Setup der Federelemente optimiert von Lars Sänger (Fahrwerkspezialist beim Freudenberg Team in der IDM/CEV), abgestimmt auf das Gewicht von Sabine.

    Sabines Reifen-Ansprüche:

    »Mir müssen Rennreifen ein gutes Gefühl vermitteln, ich will die Straße fühlen und mich sicher fühlen. Ich möchte mit aufgeheizten Reifen sofort voll loslegen können. Von Straßenreifen auf der Rennstrecke halte ich nichts, weil diese auf Dauer überhitzen und dann anfangen zu schmieren. Echte Racingreifen bieten auf der Piste eine bessere Performance und mehr Sicherheit.«

     


    Test-Reifensatz 2: Bridgestone Battlax Racing V02/V01 Slicks

    Vorderrad V02 F (SBK) in Medium-Hard, Dimension 120/600 R17 , Produktionsdatum 35. Woche 2016
    Hinterrad V01 190/650 R 17 in Medium-Soft, Produktionsdatum 42. Woche 2016

    Motorradreifendirekt Track-Time 2017 Sabine Kastner Bridgestone

    Die Empfehlung für die Bridgestone-Slicks mit härterer Mischung vorne und Medium-Soft hinten erfolgte vom rennerfahrenen Bridgestone-Mitarbeiter Tim Röthig mit Blick auf den neuen Asphaltbelag am Sachsenring.

    Wissenswert zu den Reifendimensionen: Es gibt bei Bridgestone-Slicks für 600er/750er/1000er Bikes keine 180er Hinterradgröße, nur 190er und 200er Dimensionen. Beide passen jedoch problemlos in die Schwinge der GSX-R 750. Wir haben extra nachgemessen: Die Lauffläche des 190er Bridgestone Hinterreifens ist 23,5 cm breit und damit erstaunliche 0,5 cm schmaler als der von Sabine zuvor getestete 180er Metzeler-Slick.

     


    Charakteristik laut Hersteller

    Die Bridgestone Racing-Slicks erlauben ambitionierten Hobby-Rennfahrern bessere Rundenzeiten und längere Standzeiten durch die Verwendung MotoGP-erprobter Konstruktionen und Mischungstechnologien. Lieferbar in jeweils zwei Mischungen für das Vorderrad (Soft-Medium und (Medium-Hard) und zwei Mischungen für Hinterrad (Soft-Medium und Medium-Hard). Die Reifen bieten superben Gripp mit toller Rückmeldung. Dazu gibt es viel Laufleistung und ein gutmütiges Verhalten im Grenzbereich.

     


    Reifenbezug über: MotorradreifenDirekt.de (www.motorradreifendirekt.de/Bridgestone/V02-F/120-600-R-17--/p/R-254196)
    Test-Strecke: Sachsenring GP-Kurs am 8. August 2017
    Fahrzeit: 4 Stints à 20 Minuten, 1 Stint a 30 Minuten
    Reifentyp: Slick-Rennreifen
    Montierbarkeit: Minimal mehr Kraftaufwand, aber mit der Maschine problemlos
    Besonderheit: die in Japan produzierten Reifen sind einzeln blau verpackt
    Reifenwärmer zum Aufheizen benutzt: ja, Bridgestone-Empfehlung 1 Stunde bei 80 Grad Temp.
    Gemessene Breite der Lauffläche: Vorne 17 cm / hinten 23,5 cm
    Bridgestone Luftdruck-Empfehlung (warm): Vorne 2,3 bar / Hinten 1,7 bar

     


    Stint 1 / Vormittag

    Sabine Kastner: »Gute Bedingungen für die Bridgestone-Slicks mit härterer Mischung vorne und Medium-Soft hinten. Ein schöner Sommertag mit morgens 20 Grad Luft- und 27,4 Grad Asphalttemperatur. Dazu leichte Schleierwolken, es wurde aber stetig wärmer. Ich bin erstmals einen 190er Reifen auf der Rennstrecke gefahren. In Schräglage waren Feedback und Gefühl besser. Der Gripp ist prima, der Bridgestone ist zielgenau, auch geradeaus passt alles. Für den ersten Turn habe ich mich wohl gefühlt und bin ordentlich Schräglage gefahren, das macht ihm nix aus, beeindruckend. Luftdruck war vorne 2,1 bar und hinten 1,7 bar eingestellt.«

    Motorradreifendirekt Track-Time 2017 Sabine Kastner Bridgestone

     


    Stint 2 / Vormittag

    Sabine Kastner: »Rausgefahren und wohl gefühlt. Zielgenau und stabil, klebt wie Bolle. Wohlfühlfaktor sehr hoch. Das ist wichtig. Rausfahren und gleich tüchtig Gas geben. Die Lufttemperatur war mit 34 Grad genau 10 Grad wärmer als zuvor. Deswegen haben wir den Luftdruck vorne auf 2,2 bar und hinten auf 1,75 bar gesetzt.« 

    Motorradreifendirekt Track-Time 2017 Sabine Kastner Bridgestone

     


    Stint 3 / Vormittag

    Sabine Kastner: »Zum Mittag stieg die Temperatur weiter an. Bei der Asphalttemperatur auf 37,4 Grad. Luftdruck vorne belassen und hinten auf 1,9 bar gesetzt. Reifenbild damit wie ein Babypopo, perfekt. Der Reifen fährt da hin, wo man hinschaut. Keine Rutscher, kein Zicken. Gefühl richtig super. Ich habe in der letzten Kurve extra noch früher Gas gegeben, aber da rutscht nix. Sehr vertrauenswürdig. Es kann sein, dass ich mit der härteren Mischung vorne etwas später bremse am Ende der Startgerade.  Aber es ist windiger heute als am Vortag, das spürt man schon, wenn man aus der Verkleidung heraus geht und das Gewicht etwas nach hinten verlagert. Die Passage zur Kartbahn runter, wenn man neben dem Motorrad hängt, da erwischt einen der Wind. Und Ende Start-Ziel. Da muss man dann einfach gegenhalten. Ich bin jetzt nicht die vollen 30 Minuten gefahren, sondern nur die Hälfte, weil mir der Schweiss schon aufs Visier getropft ist. Ich glaube schon, dass ich fit bin. Aber lieber einmal rausfahren und auf die innere Stimme hören, bevor man es übertreibt.«

    Motorradreifendirekt Track-Time 2017 Sabine Kastner Bridgestone

     


    Stint 4+5 / Nachmittag

    Sabine Kastner: »Jetzt habe ich mich eingeschossen und bin begeistert vom härteren Vorderreifen. Am Ende  der Startgerade bremse ich die Kurve nur noch mit einem Finger an. Gigantisch, was das ausmacht, auch für einen Hobbyfahrer wie mich.  Das Motorrad bleibt spürbar stabiler. Total angenehm. Man kann trotzdem sauber auf der angepeilten Linie umlegen. Das Moped bewegt sich null, obwohl es inzwischen richtig heiss geworden ist. Asphalttemperatur 44 Grad. Luftdruck ist inzwischen vorne auf 2,3 bar und hinten 2,0 bar eingestellt. Beim Reinfahren in die Kurven finde ich den 190er Bridgestone angenehm, es klebt satter und lässt sich stabiler reindrücken. Das gefällt mir besser als mit dem 180er Metzeler. Die Medium-Soft-Mischung des 190er Bridgestone-Hinterrads funktioniert auch super für mich als Normalo. Reifenbild schön glatt, hinten und auch vorne. Bei Ronny sah das Reifenbild angerauhter aus, weil er schwerer ist, 30 kg etwa. Wenn ich nach ihm den nächsten Stint absolviert habe, hat sich der Reifen aber erholt und war dann wieder rundum Babypopo-glatt gefahren. Mir haben die Bridgestone in dieser Vorne-Hard und Hinten-Soft-Kombination prima gefallen; ich würde das auch sofort auf anderen Strecken ausprobieren.«

     


    Zweite Meinung

    Sabine Kastner bewegte die Suzuki GSX-R 750 am Sachsenring nicht allein, sondern teilte sich das Bike mit Ronny Beyer, einem Bekannten aus Ingolstadt. Der 40-jährige Lackiermeister, der eher spät mit dem Motorradfahren begann und auf der Straße nach einer 400er Ninja, Bandit 600 und 750er Suzuki inzwischen  eine Kawasaki Z 1000 bewegt, war einer anderen Gruppe zugeteilt und absolvierte seine Stints mit dem grün-schwarzen Gixxer jeweils im Anschluss an Sabine. Seine Eindrücke zusammengefasst als zweite Meinung:

    Ronny Beyer:  »Als es mit den Bridgestone beim ersten Stint nicht so warm war, fehlte mir das Vertrauen zum Vorderrad, es schien beim Einlenken etwas kippelig. Über den Tag mit steigenden Temperaturen wurde das jedoch besser. Ab Mittags konnte ich Ende Start-Ziel extrem hart bremsen, weil das Motorrad sehr stabil blieb. Man kommt da mit über 200 km/h angeschossen, trotzdem lässt sich voll in die Eisen gehen. Das war am Vortag mit den Metzeler Racetec RR CompK Slicks, die etwas weicher sind, nicht so. Mit steigender Temperatur waren auch die Bridgestone dann sehr gut fahrbar. Ich habe gestern mit 1,57 min schon persönliche Bestzeit erzielt und bin heute mit dem Bridgestones nochmal eine Sekunde schneller gefahren, weil es auf der Bremse so toll funktioniert. Aber vom Gefühl her war mir die Metzeler-Bereifung dennoch lieber, weil ich damit insgesamt mehr Vertrauen spürte, speziell am Vorderrad beim Einlenken.«

    Motorradreifendirekt Track-Time 2017 Sabine Kastner Bridgestone

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